Betriebliche Krankenversicherungen, bKV
Die Schlagworte „Fachkräftemangel und unbesetzte Lehrstellen“ machen vielen Unternehmern zu schaffen. Mitarbeiterbindung über die betriebliche Altersvorsorge (bAV) und die betriebliche Krankenversicherung (bKV) sollen die Arbeitgeber nutzen um Mitarbeiter zu halten.
Betriebliche Krankenversicherung muss versteuert werden
Bislang konnte der Arbeitgeber 44 Euro im Monat, als sogenannte Sachleistungen, dem Arbeitnehmer auf das Gehalt (steuerfrei) drauf packen. Nun, so das Finanzministerium, müssen diese „Sachleistungen“, etwa für eine betriebliche Krankenversicherung, in der Lohnsteuer versteuert werden.
Für die Belegschaft und Geringverdiener keine gute Idee
Krankenzusatzversicherungen (KZV) muss man sich auch leisten können. Für viele Geringverdiener war das gut, konnten sie doch so ihre Gesetzliche Krankenversicherung aufpeppen. Gerade im Zahnbereich oder der Pflegezusatzversicherung ist das eine Überlegung wert. Nun, mit der Zurechnung auf die Lohnsteuer ist dieser Vorteil dahin.
Tankgutscheine steuerbegünstigt, Gesundheit nicht
Es mutet schon seltsam an, wenn die Gesundheit der Belegschaft weniger honoriert wird als das betanken der Autos. Die Fehltage durch Krankheit steigen einerseits, die Gesundheitsversorgung andererseits wird zum Spielball der Politik und des Finanzministeriums. Dabei wissen wir alle das die gesetzliche Krankenkasse auch nur noch eine Grundabsicherung darstellt. „Höhere Beiträge, immer weniger Leistung“.
Verankert im §12, 5. Sozialgesetzbuch
Originaltext: „Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.“
Fazit der Besteuerungswut
Unter anderem: Ob „kalte Progression“ oder Lohnsteuer, der abhängige Beschäftigte ist der Dumme. Der Finanzminister scheint in seinen Entscheidungen die Realität aus den Augen verloren zu haben. Dabei ist gerade die Gesundheit der Bevölkerung, sprich der arbeitenden Bevölkerung, das Kapital welches die Wirtschaft real am Leben erhält. Aber irgendwie muss die „schwarze Null 2015“ ja wohl umgesetzt werden.